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Mit Kurzvortrag über KI-Mentorin zum Sieg gepitcht
Forschungsnachwuchs der Uni Ulm präsentiert sich beim 3. Science Day

Universität Ulm

Beim 3. Young Researchers Science Day feierte die Universität Ulm ihren wissenschaftlichen Nachwuchs. Herzstück war der Science Slam, bei dem in diesem Jahr sechs junge Forscherinnen und Forscher gegeneinander angetreten sind. Die Gewinner Dr. Maximilian Förster und Luisa de Roy teilen sich das Preisgeld von insgesamt 80 000 Euro. Die Nachwuchsakademie ProTrainU, die den Science Day organisiert, stellte außerdem ihr Angebot vor und ließ die Kommunikationsexpertin Antje Diller-Wolff über Medienkontakte zu Wort kommen.

Dr. Maximilian Förster vom Institut für Business Analytics hat beim 3. Science Day der Universität Ulm den Science Slam gewonnen. Den ersten Platz – dotiert mit 50 000 Euro – erhielt er für die Entwicklung einer „KI-Mentorin“, die Jugendliche mit Migrationshintergrund in ihren Bildungs- und Berufsentscheidungen unterstützen soll. Das Besondere daran ist der Einsatz sogenannter Erklärbarer Künstlicher Intelligenz. Diese soll die Entscheidungen transparent und für die Jugendlichen nachvollziehbar machen. In einem sehr gut strukturierten, allgemeinverständlichen und ansprechenden fünfminütigen Pitch-Vortrag stellte Förster sein Forschungsprojekt Publikum und Jury vor.
Den zweiten Preis, versehen mit 30 000 Euro, erhielt Luisa de Roy. Die Medizintechnikingenieurin ist Doktorandin am Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik. Sie forscht zur Gelenkarthrose im Knie und möchte ihr Preisgeld nutzen, um einen Roboter-basierten Prüfstand zu entwickeln, mit dessen Hilfe der Zusammenhang zwischen Reibung und Knorpelverschleiß über die gesamte Kontaktfläche des Gelenks systematisch gemessen werden kann. Auch de Roy überzeugte die Jury mit einem souveränen und kurzweiligen Auftritt.

Mit Bravour gekämpft haben beim Science Slam außerdem Marco Mannes, Dr. Magdalena Meyer, Dr. Dominik Melville und Novitasari Sinambela mit weiteren Pitches aus der Medizin sowie der Biologie und der Chemie. Dabei ging es um den Einsatz von Öl-Wasser-Gemischen für die Gewinnung von Strom aus Sonnenlicht, um Pilzbefall von Sumpfschildkröten sowie den Zusammenhang zwischen Stress und Darmgesundheit bei Fledermäusen oder unerwünschte Immunreaktionen beim Einsatz künstlicher Lungen oder Dialyse-Geräte. Diese vier jungen Nachwuchsforschenden erhielten allesamt einen Reisegutschein in Höhe von je 1800 Euro – für Tagungsreisen oder Gastaufenthalte. Überreicht wurden die Mobility- wie die beiden Gewinnerpreise von Universitätspräsident Professor Michael Weber, der die Qualität der Vorträge lobte und noch einmal betonte, wie wichtig die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses für die Universität Ulm ist.

Alle sechs Teilnehmerinnen und Teilnehmer mussten sich für den Science Slam mit einem schriftlichen Antrag qualifizieren. Beurteilt wurden Bewerbung und Pitch-Vortrag von einer Jury aus den Vorstandsmitgliedern von ProTrainU, der Nachwuchsakademie der Universität Ulm. Die beiden Geschäftsführerinnen von ProTrainU, Dr. Cornelia Estner und Clarissa Gobiet, führten nicht nur durch die Veranstaltung, sondern stellten auch das breite Unterstützungsangebot der Nachwuchsakademie vor. Pia Beyer-Wunsch, die in den letzten drei Jahren die jungen Forschenden für die Pitches trainiert und angeleitet hat, wurde aufgrund eines Stellenwechsels aus dem Science Slam-Vorbereitungsteam verabschiedet.

Die halbstündige Wartezeit bis zur Bekanntgabe des Jury-Votums überbrückte dann die Fernsehjournalistin, Moderatorin und Kommunikationstrainerin Antje Diller-Wolff mit einem Impulsvortrag zum souveränen Umgang mit Medienkontakten. Die aus der 37-Grad-Sendung des ZDF bekannte Gastreferentin erklärten den jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, was Journalistinnen und Journalisten von ihnen wollen. „Die möchten eine Expertise von Ihnen haben und Sie nicht in die Pfanne hauen“, beruhigte die Medienexpertin die Zuhörerschaft. Das Wichtigste im Umgang mit Medien: Schnell auf Anfragen reagieren und Orientierung geben, was man zu bieten hat. Bei einem Fernsehauftritt seien auch Äußerlichkeiten entscheidend: Kleidung, Frisur, Make-up. Umgekehrt könne man die Medienleute immer fragen, was da eigentlich herauskommen soll aus der Sendung, und ob man die wörtlichen Zitate vorher bitte zur Prüfung haben könnte.

Abmoderation und Begrüßung übernahm beim 3. Science Day wieder Prof. Dieter Rautenbach. Der Vizepräsident für Karriere der Universität Ulm betonte noch einmal, dass der wissenschaftliche Nachwuchs das Wichtigste sei, was die Uni zu bieten habe. „Diese jungen Menschen, die mit der Zeit eigenständig werden und lernen, kritisch zu denken und selbstständig zu forschen, möchten wir feiern“, so Rautenbach. Sie seien es, die in Zukunft an der wissenschaftlichen Lösung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit arbeiten werden – und das hoffentlich mit Begeisterung und Leidenschaft.

 

Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann

 

Gruppenfoto
(von links) Luisa de Roy, Dr. Dominik Melville, Novitasari Sinambela, Dr. Maximilian Förster, Marco Mannes, Prof. Dieter Rautenbach, Dr. Magdalena Meyer, Antje Diller-Wolff, Dr. Cornelia Estner, Clarissa Gobiet, Pia Beyer-Wunsch (Foto: Elvira Eberhardt / Uni Ulm)
Dr. Maximilian Förster gewinnt den Science Slam
Dr. Maximilian Förster gewinnt den Science Slam mit einem Kurzvortrag über eine KI-Mentorin, die Jugendlichen bei Bildungs- und Berufsentscheidungen unterstützt (Foto: Elvira Eberhardt / Uni Ulm)
Luisa de Roy pitcht sich mit ihrem Vortrag über Kniearthrose auf den 2. Platz beim Science Slam
Luisa de Roy pitcht sich mit ihrem Vortrag über Kniearthrose auf den 2. Platz beim Science Slam (Foto: Elvira Eberhardt / Uni Ulm)
Vizepräsident Prof. Dieter Rautenbach begrüßt die Anwesenden
Vizepräsident Prof. Dieter Rautenbach würdigt bei der Begrüßung zum 3. Science Day den wissenschaftlichen Nachwuchs als das Wichtigste, das die Universität zu bieten hat (Foto: Elvira Eberhardt / Uni Ulm)