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Promotion und Kind vereinbar:
Familienfreundliche Graduiertenschule der Uni Ulm

Universität Ulm

Bemerkenswerte Premiere an der Internationalen Graduiertenschule für Molekulare Medizin der Universität Ulm: Zum ersten Mal fördert die im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder bekanntlich mit insgesamt fünf Millionen Euro auf zunächst fünf Jahre ausgestattete Graduiertenschule eine Doktorandin mit Kind. Während Doreen Siegel tagsüber im Sonderforschungsbereich 497 (Signale und Signalverarbeitung bei der zellulären Differenzierung) bei Professor Walter Knöchel, dem Direktor des Instituts für Biochemie, an ihrer Promotion arbeitet, vergnügt sich ihr einjähriger Sohn Tristan in der Kindertagesstätte von Uni und Uni-Klinik. Den Elternbeitrag für den Besuch übernimmt die Graduiertenschule im Rahmen ihres Förderprogrammes.
„Neben einer strukturierten wissenschaftlichen Ausbildung gehören auch soziale Programme zu unserem Angebot“, sagt Geschäftsführer Dr. Dieter Brockmann. Und dazu zähle auch der Elternbeitrag. Hintergrund dieser Maßnahme sei die wirtschaftliche und zeitliche Entlastung der jungen Eltern, die sich somit mit voller Konzentration ihren wissenschaftlichen Projekten widmen könnten. Wie jetzt im Falle von Doreen Siegel, die anhand frühembryonaler Entwicklungsstadien des südafrikanischen Krallenfrosches die Funktion und Regulation von Genen erforscht, die bei einsetzender Differenzierung der Gewebe abgeschaltet werden. „Diese Gene werden wahrscheinlich für die Aufrechterhaltung des Stammzellcharakters beziehungsweise des pluripotenten Zustandes der Zellen benötigt“, erklärt die aus dem Erzgebirge stammende Nachwuchswissenschaftlerin, die an der Universität Bayreuth Biologie studiert und ihr Diplom erworben hat.
„Mit der Förderung ermöglichen wir eine zügige Fertigung der Promotion und einen frühen Einstieg in das Berufsleben. Zudem verbessern wir damit die Vereinbarkeit von Familie und Beruf junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nachhaltig“, so Professor Michael Kühl, Sprecher der Graduiertenschule.
Dabei sei die Übernahme von Elternbeiträgen für den Platz in der Kinderkrippe nur ein erster Schritt. Vorgesehen seien künftig noch verschiedene weitere Maßnahmen, um die berufliche Situation der von der Graduiertenschule betreuten jungen Eltern zu verbessern. Unterstützung bei der Suche nach Kindergartenplätzen am Wohnort etwa, die unbürokratische Hilfe bei der Suche nach Tagesmüttern bei Krankheit des Kindes oder der eigentlichen Tagesmutter, aber auch Wiedereinstiegsstipendien für junge Doktorandinnen nach einer Familienpause.

Anlage: Foto Doreen Siegel mit Sohn Tristan, erste Doktorandin an der Internationalen Graduiertenschule für Molekulare Medizin der Universität Ulm, die mit der Übernahme des Elternbeitrags für einen Platz in der Kindertagesstätte gefördert wird

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Michael Kühl (Sprecher der Graduiertenschule, Tel. 0731/500-
oder PD Dr. Dieter Brockmann (Geschäftsführer), Tel. 0731/50-22026