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Rivoir begrüßt reduzierte Studienfonds-Beiträge

Universität Ulm

Vorarbeit durch Ulmer Graduiertenkolleg

Der Ulmer SPD-Landtagsabgeordnete Martin Rivoir hat bei einem Besuch verschiedener Einrichtungen der Universität Ulm begrüßt, dass die Universitäten des Landes ihre Beiträge zum Studienfonds voraussichtlich deutlich reduzieren können. Grund: Ursprünglich hatte das Land angenommen, dass 40 Prozent der Studiengebühren mit Krediten finanziert würden. Nach den bisherigen Erfahrungen jedoch nehmen nur 2,5 Prozent der Studenten dazu ein Darlehen auf. Im Auftrag der Landesrektorenkonferenz und der L-Bank hat das Graduiertenkolleg der Ulmer Fakultät für Mathematik und Wirtschaftswissenschaften unter Federführung von Prof. Hans-Joachim Zwiesler nun eine aktualisierte Modellrechnung vorgelegt.
Das Ergebnis, so Kolleg-Sprecher Professor Karsten Urban: Statt 10,08 Prozent ihres Gebührenaufkommens wie zunächst angenommen müssten die Unis bei den gegenwärtigen Zahlen nur noch 1,06 Prozent an den Fonds abführen, der die Ausfallrisiken bei den Studienkrediten trägt.
„Damit stehen den Universitäten mehr Mittel für die Verbesserung von Forschung und Lehre zur Verfügung“, sagte Rivoir, zugleich hochschulpolitischer Sprecher seiner Fraktion, beim Besuch des Graduiertenkollegs „Modellierung, Analyse und Simulation in der Wirtschaftsmathematik“. Insofern seien die Berechnungen der Ulmer Wissenschaftler und ihrer Doktoranden „ein sehr wichtiger Beitrag“.
Der Abgeordnete machte in diesem Zusammenhang aus seiner „nach wie vor ablehnenden Haltung zur Einführung der Studiengebühren“ kein Hehl und erklärte: Nachdem sie nun mal aber erhoben würden, müssten sie sinnvoll und dem Gesetzestext entsprechend für die Verbesserung der Lehre eingesetzt werden. Allerdings sei zu prüfen, ob die Darlehen nicht direkt vom Studienfonds vergeben werden könnten. „Die L-Bank mit ihren doch sehr hohen Zinsen braucht man dazu eigentlich nicht“, befand Rivoir. Seine Überlegung: „Der Studienfonds muss sein Geld ja auch irgendwo anlegen. Warum nicht, indem er Darlehen zu günstigeren Zinsen an Studenten vergibt?“
Beim Besuch des ebenfalls von Professor Urban geleiteten Ulmer Zentrums für Wissenschaftliches Rechnen begrüßte der Landtagsabgeordnete dessen Rolle als Dienstleister auch für die regionale Wirtschaft: „Ich bin beeindruckt, wie die auf den ersten Blick doch sehr ‚trockene' Mathematik ganz reale und praktische Anwendungsbereiche hat und für die Firmen der Region wichtige innovative Impulse gibt.“
Weitere Informationen: Prof. Dr. Karsten Urban, Tel. 0731/50-23535

Anlage: Foto (Vorschlag BU: MdL Martin Rivoir (Mitte) prüft beim Besuch des Ulmer Zentrums für Wissenschaftliches Rechnen (UZWR) eine Zuluft-Lochplatte für Viehställe. Die rechnerische Simulation von Stallbelüftungen ist ein neues Projekt des UZWR, das inzwischen für zahlreiche Auftraggeber aus der Region tätig ist. Links der Sprecher des Zentrums, Prof. Karsten Urban, rechts Geschäftsführer Dr. Ulrich Simon. Foto Uni Ulm, zur honorarfreien Veröffentlichung in diesem Zusammenhang ohne Einschränkungen freigegeben).