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10 Jahre Akademie für Wissenschaft, Wirtschaft und Technik an der Universität Ulm e.V.

Universität Ulm

40 Jahre Universität Ulm und noch ein kleines Jubiläum: Zehn Jahre besteht die Akademie für Wissenschaft, Wirtschaft und Technik an der Universität Ulm. Ungeachtet der etwas sperrigen, mit Blick auf Zweck und Aufgaben freilich korrekten Bezeichnung: Der eingetragene Verein hat sich in diesem Zeitraum zu einer erfolgreichen Marke im Umfeld der Uni entwickelt. „Unser zentrales Thema ist die universitäre wissenschaftliche Weiterbildung von Postgraduierten“, sagt Präsident Professor Adolf Grünert. Hier habe sich die Akademie „in einem ausufernden Marktsegment mit börsennotierten Großunternehmen in weiten Bildungsnetzwerken behauptet. Dabei soll es nicht bleiben: „Mit einem weiteren Ausbau des Programms werden wir den bewährten Weg weitergehen.“
Schon das bisherige Angebot indes kann sich sehen lassen. Medizin für Ingenieure zum Beispiel, Schatzmeister Dr. Dietrich Eberhardt zufolge „die bisher erfolgreichsten Kurse“, Traditionelle Chinesische Medizin, Aktuarwissenschaften, Sicherheit in der Gentechnik, Tauch- oder Notfallmedizin, Management- und Führungstechniken, Design und Simulation optischer Systeme und viele weitere Kursangebote mehr erfreuen sich lebhafter und zumeist wachsender Nachfrage. Nicht ohne Grund: Bedarfsgerecht zugeschnitten, mit kompetenten Referenten und zu angemessenen Konditionen offeriert - inzwischen jährlich 1000 Teilnehmer und mehr bestätigen das Konzept der Akademie, die seit ihrer Gründung von einem ehrenamtlich arbeitenden Vorstand in unveränderter Besetzung geführt wird: Grünert, Eberhardt und Vizepräsident Professor Hermann Schumacher nämlich.   
Beraten wird der Vorstand von einem maximal zwölfköpfigen Kuratorium, zum großen Teil Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft. Auch sie wirken bei der Programmgestaltung mit. „Zum Teil kommen weitere Vorschläge dazu von Industriepartnern, zumeist aber von Instituten oder Wissenschaftlern, die eine Plattform für eine Idee suchen“, weiß Geschäftsführerin Dr. Gabriele Gröger und ergänzt: „Mitunter kommen Wünsche auch von potenziellen Zielgruppen.“
Unabhängig von den jeweiligen Impulsgebern: „Wenn wir einen Bedarf annehmen, bemühen wir uns um einen Projekt- beziehungsweise Kursleiter. Der ist dann verantwortlich für die Inhalte und sucht geeignete Referenten“, beschreibt sie das weitere Vorgehen. Allerdings: „Mitunter testen wir Kurse auch vorab“, schränkt Professor Grünert ein und erklärt, Kurse ohne entsprechende Nachfrage würden schlichtweg gestrichen.
„Anlaufprobleme“ indes seien nicht selten und gelegentlich erfordere die Entwicklung neuer Angebote auch „einen langen Atem“, sagt Schatzmeister Dr. Eberhardt. Für diese Fälle hat der Altkanzler der Universität freilich vorgesorgt. Mit einem „finanziellen Polster“, Rücklagen also, die bei einem Jahresumsatz von fast 700 000 Euro fraglos notwendig seien. „Schließlich ist die Akademie finanziell unabhängig, erhält keinerlei Zuschüsse und finanziert sich ausschließlich aus den erbrachten Leistungen“, betont der Finanzchef. Mehr noch: „Alle Erträge fließen wieder in gemeinnützige Zwecke.“ Nicht zuletzt übrigens in verschiedene Stipendien für Kursteilnehmer sowie einige kostenlose Kursangebote vorrangig für Mitarbeiter und Studenten der Universität Ulm. Nachwuchsmediziner zum Beispiel würden regelmäßig auf eine Famulatur in China vorbereitet.
Nicht nur davon profitiere die Uni von der Akademie, erklärt der Vorstand unisono. „Für alle von uns genutzten Ressourcen bezahlen wir Entgelte nach den Richtlinien des Landes.“ Wichtigster Aspekt sei jedoch der Vereinszweck schlechthin, die Förderung des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis durch eine berufsbezogene wissenschaftliche Weiterbildung, auch die qualifizierte Aktualisierung von Fachwissen sowie einige Ziele mehr wie interkulturelle und sprachliche Kompetenz. Ganz wichtig ferner: Berufsfeldkompetenzen in Bereichen, die dem ursprünglichen Studium nicht entsprechen.
„Unsere Hauptzielgruppe sind damit berufstätige Akademiker, die sonst keine Chance haben, aktuell zu bleiben“, sagt Präsident Professor Grünert. Aus gutem Grund sei diese Aufgabe den Universitäten per Gesetz übertragen, die Zusammenarbeit mit externen Einrichtungen inklusive. Wobei es bezogen auf den inhaltlichen Auftrag in Deutschland wohl nichts Vergleichbares gebe. Zumeist hätten die Unis diese Aufgaben in GmbHs verlagert, während in Ulm eine enge Zusammenarbeit mit der Universität im Kooperationsvertrag festgeschrieben sei. In die Akademie integriert ist übrigens auch das von Altrektor Professor Theodor Fliedner geleitete ICAS-Programm, ein Weiterbildungsangebot für ausländische Mediziner, insbesondere aus dem osteuropäischen Raum.
Aus Sicht des Vorstands nicht unwichtig: „Wir entwickeln in der Akademie keine eigenen wissenschaftlichen Ressourcen“, betont Grünert. Vielmehr brauche sie, um neue und zusätzliche Angebote zu generieren, die Fakultäten.
Weitere Informationen: Prof. Dr. mult. Adolf Grünert, Tel. 0731-50-25266

Anlage: Foto/Vorschlag BU: Der Akademie-Vorstand mit (von links) Prof. Hermann Schumacher, Prof. Adolf Grünert und Dr. Dietrich Eberhardt und Geschäftsführerin Dr. Gabriele Gröger (Foto Uni Ulm, zur honorarfreien Veröffentlichung in diesem Zusammenhang ohne Einschränkungen freigegeben).