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25 Jahre Austauschprogramm mit Costa Rica
Biologie-Studium zwischen Pazifikküste und Regenwald

Universität Ulm

Die Universität Ulm erinnert am Freitag, 26. Oktober, mit einer Jubiläumsfeier an das 25-jährige Bestehen des Austauschprogramms mit der Universidad de Costa Rica (UCR) in San José, der Hauptstadt des mittelamerikanischen Landes (Hörsaal 13/Beginn 15 Uhr). Rund 100 Stipendiaten aus Ulm, zum Teil auch von anderen Universitäten, konnten in diesem Zeitraum jeweils für zwei Semester an der UCR Biologie studieren. Im Gegenzug kommen regelmäßig Studentinnen und Studenten aus Costa Rica nach Ulm, nehmen hier an Kursen teil oder erlernen Techniken für ihre Abschlussarbeiten.

„Unsere Studierenden haben hier die Möglichkeit, einmalige und unmittelbare Erfahrungen in einem tropischen Land zu sammeln und dort ungemein viel über Pflanzen und Tiere sowie über deren ökologische Interaktionen zu lernen.“, sagt

Dr. Marco Tschapka, Programmkoordinator und Privatdozent im Institut für Experimentelle Ökologie der Uni Ulm. „Darüber hinaus ist die Bedeutung dieses ganz besonderen Auslandsstudiums für die Persönlichkeitsbildung nicht zu unterschätzen“, weiß der Biologe, der selbst Forschungsprojekte in mehreren tropischen Ländern betreut. „Das sind Erfahrungen für’s Leben.“

Aus gutem Grund unterstütze der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) seit einem Vierteljahrhundert das Ulmer Programm. „Jetzt hat der DAAD die Förderung für weitere vier Jahre verlängert, damit ist es bis 2016 gesichert“, freut sich Tschapka. Schließlich sei gerade die Tropenökologie, gemeinsam getragen übrigens mit dem Institut für Spezielle Botanik, „schon seit langem ein Markenzeichen des Ulmer Biologie-Studiums“.

Dass dabei Costa Rica mit seiner enormen Tier- und Pflanzenvielfalt auf relativ kleinem Raum eine besondere Rolle einnimmt, erklärt der Wissenschaftler überdies mit den eindrucksvollen Natur-Kontrasten des Landes, das Regen- und Trockenwälder ebenso biete wie Bergregionen und faszinierende Küstenlandschaften. „Und der wichtigste Faktor ist natürlich die Escuela de Biologia der Uni in San José mit ihrem reichhaltigen Studienangebot“, schwärmt Marco Tschapka.

Deren Direktor, Professor Gustavo Gutierrez, an der Feier am Freitag ebenso teilnehmen wird wie einige ehemalige Absolventen des Austauschprogramms, die inzwischen auf bemerkenswerte wissenschaftliche Karrieren zurückblicken können: Professorin Heike Pröhl etwa, jetzt an der Tierärztlichen Hochschule Hannover, oder Professor Götz Palfner, Mykologe an der Universität im chilenischen Concepción. Beide wollen in Kurzvorträgen vermitteln, wie ihr Studium in Costa Rica ihren weiteren Lebensweg geprägt hat. Zudem wird ein erst in jüngster Vergangenheit zurückgekehrter Stipendiat über die aktuelle Situation vor Ort berichten. Im Anschluss an die Feier besteht dann im Verwaltungsgebäude des Botanischen Gartens Gelegenheit zu zwanglosen persönlichen Gesprächen mit ehemaligen Absolventen und Verantwortlichen des Programms.

Von Willi Baur

Nächtliche Exkursion im Barbilla Nationalpark in Costa Rica: 
Prof. Bernal Rodriguez mit einer Stachelratte in der Lebend-Falle
Nächtliche Exkursion im Barbilla Nationalpark in Costa Rica: 
Prof. Bernal Rodriguez mit einer Stachelratte in der Lebend-Falle