„Diesem Anspruch wird auch die Herbstakademie 2010 gerecht werden“, verspricht Carmen Stadelhofer, Geschäftsführerin des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universität Ulm für die Weiterbildungswoche vom 27. September bis zum 1. Oktober. Das zentrale Thema greift noch einmal die Fragestellung der Frühjahrsveranstaltung auf: Darf man alles machen, was möglich ist?
Wobei sich daran primär die vormittäglichen Vorträge orientieren. Sie beleuchten diesmal ein ungemein breites Spektrum aktueller Fragen, von der Hirn- und Bildungsforschung über den Kinderschutz bis zur Nutzung von Stammzellen. Nicht zu vergessen das große Ulmer Forschungsthema Batterien und Brennstoffzellen als Basis der Elektromobilität sowie ethische Aspekte der experimentellen Laborforschung in den Sozialwissenschaften.
Keine Frage, dass schon der Auftakt am Montag einen ersten Höhepunkt erwarten lässt. Zumal hier zwei der prominentesten deutschen Wissenschaftler das Thema „Lernen“ aus ihrer jeweiligen fachlichen Perspektive erläutern und anschließend gemeinsam diskutieren wollen: Der Neurowissenschaftler Professor Manfred Spitzer (Uni Ulm) und der Bildungsforscher Professor Rudolf Tippelt (Ludwig-Maximilians-Universität München).
Nachmittags haben die Teilnehmer dann einmal mehr die Qual der Wahl: Je 34 Arbeitsgruppen und Mittwochsangebote bieten eine Vielzahl unterschiedlichster Möglichkeiten aus den Bereichen Kultur, Geschichte, Gesundheit, Religion und Alltag. Mit anspruchsvollen Themen (unter anderem „Würfelt Gott? Zufall im Alltag und in den Naturwissenschaften“) ebenso wie eher unterhaltsamen und mit viel Lebenshilfe, diverse PC-Nutzungen eingeschlossen. Mit Erkenntnisgewinn aber in jedem Fall, also mitnichten nur bei Professor Martin Müllers kritischer Beschäftigung mit Labels und Zertifikaten als Orientierungshilfe.
Dazu natürlich auch einige speziell auf die Zielgruppe zugeschnittene Angebote: „Im Alter ganzheitlich fit werden und bleiben“ etwa, „Gesund und fit älter werden“ oder das Ratgeber-Thema „Mein Wille geschehe!?“ zu Entscheidungen in Sachen Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung. Insgesamt damit eine ganze Reihe neuer Themenbereiche neben zahlreichen „Dauerbrennern“, aus gutem Grund weiter angeboten: „Bekanntlich sind bei den Arbeitsgruppen die Teilnehmerzahlen begrenzt und oft bemühen sich Interessenten seit Jahren um einen Platz“, erklärt Carmen Stadelhofer. Schließlich wolle das ZAWiW auch diesmal möglichst vielen Interessierten gerecht werden. Rund 600 Einschreibungen erwarten die Organisatoren, darunter wieder ein hoher Anteil von Stammteilnehmern. „Allerdings etwas rückläufig“, bedauert die Geschäftsführerin, Gründe seien vielfach Erkrankungen, die Pflege von Angehörigen oder Betreuung von Enkelkindern. Ansonsten gelte weiter: „Wer einmal die Atmosphäre erlebt hat, die Begeisterung über neues Wissen und eigene Erfahrungen in den Arbeitsgruppen, auch den Austausch beim Essen oder in den Pausen, wird meist wiederkommen.“
Info: Anmeldungen sind ab sofort möglich, auch online unter ZAWiW. Die Teilnahmgebühr beträgt 75 Euro pro Person, für Förderkreismitglieder reduziert auf 67 Euro. Telefonische Auskünfte unter 0731/50-23196.
Von Willi Baur