News

Spekulanten auf der Spur
Ulmer Wirtschaftswissenschaftler analysieren Nickelmarkt

Universität Ulm

Inwiefern bestimmen Spekulanten den Nickelpreis? Diese Frage untersuchen Juniorprofessor Peter Posch und sein Doktorand Samuel Pollege am Institut für Finanzwirtschaft der Universität Ulm. Auslöser war eine Anfrage der KMR Oryx Stainless AG, einem der führenden Edelstahlhändler weltweit. In der internationalen Ausschreibung konnten sich die Ulmer gegen namhafte Forschungseinrichtungen durchsetzen.

Schließlich verfügen die Wissenschaftler über eine deutschlandweit einmalige Expertise in Rohstoffmärkten. 
Das Interesse des Rohstoffhändlers Oryx Stainless kommt nicht von ungefähr: Edelstahl findet sich in vielen Lebensbereichen – von der Medizintechnik bis zum Treppengeländer. In den letzten Jahren ist der Edelstahl-Bedarf weltweit gestiegen, ebenso der Preis des Hauptbestandteils von Edelstahl: Nickel.

Um mögliche Spekulationen nachzuvollziehen, analysieren Posch und Pollege Preisbildung sowie weitere Entwicklungen auf dem Nickelmarkt, teilweise seit den 1990er Jahren. „Etwa drei Viertel der Preisschwankungen lassen sich durch Angebot und Nachfrage erklären. Welchen Anteil Spekulanten an den restlichen 25 Prozent haben, gilt es herauszufinden“, erklärt Peter Posch. Nach ihrer Analyse des Nickelmarkts wollen die Forscher dabei erarbeitete Methoden in weiterführenden Projekten einsetzen. Denn gerade in jüngster Zeit haben sich Investoren vermehrt für Rohstoffe interessiert, gleichzeitig sind die Preise angestiegen.

Die enge Zusammenarbeit mit der Oryx Stainless und anderen direkten Marktteilnehmern sorgt für Praxisbezug in der Lehre: Bei Peter Poschs Vorlesung „International Financial Markets“ berichtet Roland Mauss, verantwortlich für die Finanzsparte der Oryx Stainless, aus seinem Arbeitsalltag (Dienstag, 3. Mai, 9:00 Uhr, N24, Raum H16).  Dabei berücksichtigt er auch den Nachhaltigkeitsgedanken, denn mittlerweile stammen über 60% des verkauften Edelstahls aus Recycling-Material.
Im August veranstaltet Peter Posch eine internationale Summer School zu Fragen des Asset- und Risikomanagements auf Rohstoffmärkten. Partner sind der Fondsverwalter Tiberius Asset Management AG, deutschlandweiter Marktführer bei Rohstoffanlagen, und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).

Foto: privat